Wie funktionieren Knicklichter?

Wir machen einen Ausflug in die Chemie.

Wir erklären Dir genau die Funktionsweise unserer Knicklichter. Zudem erläutern wir Dir den Umgang mit den Leuchtstäben und auf was man achten sollte. So ist jederzeit der maximale Spaß garantiert.

Bei Knicklichtern wirkt das Prinzip der Chemilumineszenz.

Durch eine chemische Reaktion werden bestimmte Farbstoffe für einen kurzen Zeitraum in einen sogenannten elektronisch angeregten Zustand versetzt. In diesem Zustand haben die Substanzen einen energetischen Überschuss. Tritt der Stoff wieder in seinen Grundzustand zurück, wird dieser Energieüberschuss in Form von Licht abgegeben. Bei Knicklichtern oft auch als kaltes Licht bezeichnet. Je nach Art des Farbstoffs des Knicklichts, variiert die Wellenlänge des Lichtes und damit die für den Menschen sichtbare Farbe.

Aufbau der Knicklichter

Der Aufbau der Knicklichter ist recht simple. Alle Knicklichter bestehen aus einem Plastikkörper, egal ob Power-KnicklichterArm-Knicklichter oder die riesigen Monster-Knicklichter. In diesem Plastikkörper befindet sich eine bestimmte chemische Substanz. Im Inneren der Knicklichter befindet sich ein weiterer Behälter, meist aus Glas oder sprödem Kunststoff. In diesem Behältnis ist eine weitere chemische Substanz vorhanden. Der Aufbau der Knicklichter ist im Allgemeinen recht stabil. Je nach Aufbau sind die Knicklichter besonders robust, sehr groß oder leicht und flexibel.

Wie aktiviere ich die Knicklichter?

Beschreiben wir die Funktion einmal näher... Bei den Knicklicht Leuchtstäben wird der Stab leicht geknickt - so weit, bis das Röhrchen im Inneren zerbricht. Dieser Vorgang ist bei allen Knicklichter-Typen ähnlich. Dabei ist darauf zu achten, dass die äußere Hülle des Knicklichtes nicht kaputt geht. Bei den Knicklicht-Bechern drückt man den Boden ein, bis das Stäbchen zerbricht und die Knicklichter-Bälle wirft man vorsichtig auf den Boden, bis die zwei Stäbchen im Inneren zerbrochen sind. Ist der innere Behälter des Knicklichtes zerbrochen, können sich die Substanzen vermischen und die chemische Reaktion kommt in Gang, die im Endergebnis kaltes Licht emmitiert. Die Chemie der Knicklichter ist im nächsten Abschnitt beschrieben.

Informationen zu Funktion und Zusammensetzung der Chemikalien sowie dem Ablauf der Reaktion

Der Knicklicht-Körper ist mit einem Farbstoff, einem Oxalsäureester und einem Lösungsmittel gefüllt. Der Farbstoff im Knicklicht ist ein polycyclischer aromatischer Kohlenwasserstoff, welcher farbliche Substanzen wie z.B. Rubren (geld) oder Rhodamin (rot) enthält. Der Glaskörper im Inneren des Knicklichtes enthält Wasserstoffperoxid. Wird das Knicklicht geknickt, vermischen sich die Substanzen und das Wasserstoffperoxid reagiert mit den Oxalsäureverbindungen. Aus dieser Reaktion entsteht eine sogenannte reaktionsfreudige Zwischstufe, das 1,2-Dioxethandion. Diese Verbindung zerfällt im Laufe der Knicklicht-Reaktion und es entsteht angeregtes Kohlendioxid mit einem höheren Engeielevel. Fällt dieses wieder auf Normalniveau zurück, wird die Energie auf den enthaltenen Farbstoff übertragen, welcher diese Energie dann als sichtbares Licht abgibt.

Je nach Art des Farbstoffes sehen wird die entsprechende Lichtfarbe. So gibt z.B. der Farbstoff 9,10-Diphenylanthracen (auch als DPA bezeichnet) ein blau farbiges Licht ab. Von kaltem Licht spricht man bei Knicklichtern deshalb, weil nennenswert nur Strahlung im sichtbaren Spektrum abgegeben wird. Das heißt, es wird keine Infrarotstrahlung, welche wir als Wärme wahrnehmen, bei der Reaktion abgegeben. Damit eignen sich die Knicklichter hervorraged auch für den Outdoor-Bereich oder Gefahrenstellen, wo kein offenes oder elektrisches Licht erlaubt ist. Nach etwas 8-12 Stunden (je nach Knicklicht-Typ und in Abhängigkeit von der Temperatur) sind die chemische Substanzen ausreagiert, der Vorgang endet und das Leuchten hört damit auf. Jetzt hat das Knicklicht keine Funktion mehr und kann entsorgt werden.

Umgang mit Knicklichtern

Achten Sie beim Umgang mit Knicklichtern und besonders beim leichten Knicken der Knicklichter darauf, dass die äußere Hülle nicht kaputt geht und keine Substanzen aus dem Knicklicht austreten. Schneiden Sie die Knicklichter niemals auf und versuchen Sie auch nicht auf andere Weise, die Leuchtstäbe zu beschädigen. Auch sollten Sie Knicklichter keiner starken Hitze aussetzen, da diese sonst platzen könnten. Zudem sind einige Chemikalien brennbar. Experimente in der Mikrowelle oder im Ofen sollten Sie sein lassen.

Entsorgung der Knicklichter

Leuchten die Knicklichter nicht mehr, können diese nicht wieder reaktiviert werden. Die Leuchtstäbe sind sozusagen ausreagiert. Bitte öffnen Sie die Knicklichter nicht. Sie können die Artikel bedenkenlos über den Hausmüll entsorgen.

Sind Knicklichter giftig?

Oft stellt sich die Frage, ob die faszinierenden Knicklichter-Leuchtstäbe eigentlich unbedenklich oder gar giftig sind. Das Knicklicht selbst und das Gehäuse sind völlig unbedenklich und ungiftig. Die Substanzen innerhalb der Knicklichter sind beim Umgamg mit regulären Mengen auf keinen Fall lebensgefährlich oder giftig, werden aber als reizend eingestuft und können ggf. Verbrennungen hervorrufen. Natürlich gehören Knicklichter nicht in den Mund oder unbeaufsichtigt in Kinderhände. Sind Kinder in der Nähe oder spielen Kinder mit Knicklichtern (z.B. auf einem Kindergeburtstag oder Familienfest) oder können Haustiere damit in Berührung kommen, dann ist die Situation immer von einer erwachsenen Person zu beaufsichtigen.

Die chemische Substanzen oder gar das gesamte Knicklicht dürfen nicht verschluckt werden. Sollte doch einmal etwas Flüssigkeit aus dem Knicklicht austreten, dann entsorgen Sie das Knicklicht sofort. Danach bitte die Hände und die Haustellen, welche mit den Substanzen in Berührung gekommen sind, mit warmen, fließenden Wasser waschen. Sind die Augen oder anderes Schleimhäute damit in Berührung gekommen, dann waschen Sie auch diese Stellen mit reichlich warmen Wasser aus. Auch Flecke auf Stoffen oder der Kleidung sollten sofort mit Seife oder Waschmittel ausgewaschen werden, damit keine sichtbaren Spuren zurückbleiben.

Sollte es aus irgend einem Grund bei Tieren oder Personen, welche mit dem Knicklicht in Berührung gekommen sind, zu einer besonders starken Reaktion kommen, dann konsultieren Sie bitte umgehend einen Arzt. Es ist ratsam die Verpackung des Knicklichtes mitzunehmen. In besonders schlimmen Fällen kann ein Verschlucken zu Übelkeit und Erbrechen führen. Vorsichtig müssen Sie auch mit Feuer sein. Die Chemikalien sind brennbar. Die Frage, ob Knicklichter prinzipiell giftig sind, kann also mit Nein beantwortet werden. Nichtsdesdotrotz ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den Knicklichtern zu gewährleisten und Kinder sowie Haustiere sollten beaufsichtigt werden.